die stadt graz verfügt derzeit über rund 10.500 gemeindewohnungen. die anzahl der jährlich um eine gemeindewohnung ansuchenden personen übersteigt die zur verfügung stehenden wohnungen bei weitem. So bleiben ärmere haushalte in den siedlungen der vorkriegszeit sowie in innerstädtischen, nicht sanierten quartieren. dies führt zu einem auseinanderdriften der bevölkerung.
im rahmen des entwerfens versuchen wir der segregation entgegenzuwirken und menschen, die ohne 9.00 -5.00 uhr rhythmus leben, in bestehende wohnbauten bzw. geplante wohnbauprojekte zu implantieren und deren wohnraum lebenswert zu gestalten.
die dafür ausgewählte wohnbebauung ist ein avantgardeprojekt der 60er jahre, die terrassenhaussiedlung der werkgruppe in st. peter. die vielfalt von wohnformen für unterschiedliche bewohnergruppen und die durchmischung von wohnen und arbeiten waren die zielvorstellungen der architekten, ebenso wie die partizipation der bewohner. die ausführung konnte nahezu allen ansprüchen gerecht werden, nur die kommunikationsebenen im 4. geschoß wurden von den bewohnern nicht wie vorgesehen benutzt, sondern mussten wegen „vandalismus“ und der unerlaubten belagerung durch jugendliche oder auch obdachlose durch gitter versperrt werden. die „leerräume“ nun dieser zielgruppe als wohnraum nutzbar zu machen und dadurch den sozialen bogen der bewohnergruppen auszuweiten, scheint eine naheliegende aufwertung der wohnanlage. das spannungsfeld zwischen den bewohnergruppen sollte im positiven sinne aufgeladen werden.
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friedrich achleitner im gespräch mit harry glück und der werkgruppe graz
harry glück: der fluch des hippodamus (pdf, 7,7mb) | eugen gross: die stadt ist ein haus (pdf, 4,8mb)