wohnen in utopia
utopische gesellschafts- und architekturentwürfe, aber auch revolutionäre und reformerische gesellschaftskonzepte üben seit jahrhunderten eine große anziehungskraft aus. von thomas morus‘ imaginärem inselreich utopia bis zum aktuellen fall der gemeinde von marinaleda in spanien zeigen sie uns alternativen zu den allzu oft kläglichen und krisengeschüttelten gesellschaftlichen wirklichkeiten auf.
thema dieses wohnbau-seminars sind die vorstellungen über das wohnen in utopischen konzepten. diese wohn-modelle und wohn-praktiken sollen im zusammenhang mit den jeweiligen gesellschaftsentwürfen untersucht werden.
folgende fragen stehen im fokus:
wie sehen die imaginierten (oder realisierten) konzepte verschiedener autorinnen zu regierungsformen, eigentumsverhältnissen, zum verhältnis der geschlechter, der unterschiedlichen sozialen gruppen und lebensalter, zur regelung von arbeit, einkommen und bildung aus? mit welchen wohnmodellen sind die gesellschaftskonzepte verknüpft, das heißt: wie sind die wohnungen in städtische strukturen oder in die natur eingebettet, welche funktionen finden im privaten bereich der wohnung/des hauses statt, welche in gemeinschaftlichen räumen, wie sind diese räume gestaltet?
welche wohn- und gesellschaftskonzepte stehen insbesondere hinter den utopischen / visionären planungen von architektinnen? handelt es sich bei ihnen um spektakuläre architektur-bilder, um reaktionen auf (vermeintliche) bedürfnisse der „modernen“ zeit oder um versuche, gesellschaftliche reformkonzepte in architektur zu übersetzen?
wie sehen andererseits die ohne planung entstandenen räume der an-archistischen utopien und reformkonzepte, die „utopien ohne architektinnen“, aus?
Öhlinger Fridolin
Turac Alexandra
Wild Matthias