Foto judith weiss 01 Mühle 03

sos2023 | 157.514 workshop 2

2se | Thomas Kalcher

„temporär wohnen – prekär“

für menschen, die in prekären verhältnissen leben, sind schwellenbereiche bzw. schnittstellen zur „normalen gesellschaft“ sowohl auf der räumlichen wie auch der metaphysischen ebene von besonderer bedeutung. öffnet sich ein bauwerk in einem akt der gastfreundschaft? bietet es schutz oder versteckt es sich verschämt vor einem „feindlichen alltag der außenwelt“? wir stellen die frage, wie sich diese schwellen als begegnungszone ausformulieren lassen.

„der begriff prekariat umfasst die entsicherung der lebensführung durch minijobs, befristete verträge, praktikumslaufbahnen und moderne tagelöhner. er umfasst jene existenzen, die die avantgarde der flexibilität bilden. das prekariat ist gekennzeichnet durch die verflüchtigung sozialer rechte, wie anspruch auf arbeitslosengeld, krankenversicherung und rentenbezüge.“   sven opitz: der flexible mensch

durch hybride funktionsüberlagerungen im bestand sollen typen entstehen, die identifikationsfelder aufspannen, und die auf diese art einen nachhaltigen impuls zur revitalisierung des arbeiterhauses am grundstück der rösselmühle in graz, bezirk gries, geben. durch diese möglichkeiten der konkreten intervention mit hybriden typen wollen wir konkret dieses gebäude untersuchen. ziel des workshop´s ist, diesen innerstädtischen leerstand, verstanden als dialog von innen und aussenräumen, zu einem aktiven und dynamischen teil der stadt zu machen und die umgebung durch die entstehenden synergien zu stärken.

das ziel ist die erarbeitung von über die reine wohnversorgung hinausgehenden unterschiedlichen wohntypologien, abgelöst vom funktionalistischen determinismus, verbunden und ergänzt durch gemeinschaftlich nutzbare flächen, wiederum im wechsel zwischen städtischem und wohnungsmaßstab.

wir stellen die frage: wieviel „privatheit“ braucht der mensch? wo sind seine (räumlichen oder sozialen?) grenzen? was kann man gemeinsam nutzen, wo ist es sinnvoll, begrenzte (raum-)ressourcen zu teilen?

abgesehen von den bearbeitungsmethoden mittels grundriss, schnitt und 3d skizzen haben wir die exclusive möglichkeit direkt vor ort zu arbeiten und mittels installationen oder 1:1 prototypen die theoretischen überlegungen zu überprüfen und dementsprechend weiterzuentwickeln.

Anhang

230223-2_karten sos23_tk-ae_workshop2 (pdf 0MB)

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