| Bild © ponderosa templeton

Publikationen

basic living

kooperatives wettbewerbsverfahren

grundlagen diskussion wettbewerb

nicht wirklich - oder nicht wirklich ernsthaft - diskutiert wird über geänderte anforderungen, die sich aus der immer prekärer werdenden leistbarkeit von wohnraum ableiten - und damit meine ich nicht, dass wohnungen immer kleiner werden sollten, um sie leistbar zu erhalten. es fehlt eine grundsatzdiskussion zu begrifflichkeiten des „sozialen im wohnbau", zu einer balance zwischen 

„beschleunigung und individualisierung“.

im städtischen umfeld findet sich in den themen der verteuerung des wohnraums und der zunehmenden individualisierung und entsolidarisierung der gesellschaft ein gemeinsamer nenner, der als jeweils mitentscheidender faktor auftritt: die dichte. dieser zusammenhang lässt sich auf den physikalischen grundwert des verhältnisses zwischen masse und raum zurückverfolgen, differenziert sich allerdings in zwei formen aus, deren abhängigkeit voneinander nicht eindeutig definiert werden kann: räumliche und soziale dichte. 

eine gewisse räumliche dichte bildet die grundvoraussetzung, damit sich soziale nähe einstellen kann. sind die distanzen zu groß, wird die chance für ein soziales „aufeinandertreffen“ gering. ein „zuviel“ an räumlicher dichte bewirkt aber, dass menschen freiwillig in die isolation gehen, sich zurückziehen, wenn sie sich „zu sehr“ beengt fühlen. das durch zu hohe räumliche dichte hervorgerufene gefühl des „crowding“ bewirkt klaustrophobische effekte, physischen und psychischen stress. 


Schlagworte: basic living, flexibilität, partizipation, sozialer wohnbau; förderung; steiermark, wohnbau

redesign regulations

Gespräch mit finn erschen

politik ist „primär jenes permanente handeln“, ... „das die für das jeweilige system relevanten entscheidungen vorbereitet, trifft und kontrolliert, sowie diesen aktionsprozess und die ihm zugrundeliegenden wertvorstellungen und akteure innerhalb des eigenen systems und gegenüber anderen politischen systemen in ganz spezifischem maße und mit verschiedenen instrumenten von kommunikation artikuliert.“

im englischen sprachgebrauch existiert eine exaktere aufschlüsselung dieses komplexen begriffes: die in der verfassung festgelegte struktur des politischen systems als institutioneller rahmen ist „polity“, der politische prozess, also die umsetzung von interessen zu entscheidungen bezeichnet „politics“ und „policies“ sind die sachbereiche der politik, ihre konkreten inhalte.

als grundeigentümer oder bauherr kann das baugeschehen durch das jeweils herrschende politisch-administrative system direkt gesteuert werden, ein wichtiger faktor ist dabei die verfügung über den öffentlichen raum. mit regulativen, persuasiven oder wirtschaftlichen instrumenten steht darüber hinaus eine große bandbreite an indirekten steuerungsmechanismen zur lenkung des baugeschehens zur verfügung

unter der projektleitung der „viertelagentur zur belebung des kardinalviertels“ und in kooperation mit dem institut für betriebswissenschaft, dem institut für kulturanalyse (beide aau), sowie mit dem lehrgang intercultural management der fh kärnten erarbeiteten die studierenden am institut für wohnbau der tu graz im wintersemester 2019/2020 ein konzept für die adaptierung von wohnraum bzw. erforschten die entsprechenden rahmenbedingungen. 

diplomandenkatalog

ausgewählte diplomarbeiten 2012-2022


Schlagworte: diplomanden, diplomarbeit

re.design_regulations

thematic studio milano wis 2019 in cooporation with DAStU

redesign regulation embodies an academic semester of active discussion and design experimentation on the topics of housing and affordable housing in milan, which took place within the design studio „architecture of interiors and adaptive reuse“ of the „school of architecture, built environment and interiors“ of politecnico di milano.

in the last years the theme of the housing has been at the centre of the socio-political and economic debate both in italy and in europe. a series of new challenges such as a growing population, scarce land availability, rising construction costs and the continuous rise in rents make it increasingly difficult to access housing, especially for young people and precarious workers, forcing them to bear high rent costs or to commute daily from the hinterland, thus “increasing [also] the phenomenon known as sprawl, with its very high social and environmental costs […]”


Schlagworte: milano, redesign, regualtions

soziale dichte

bezirk jakomini, graz

angesichts eines sich immer schärfer abzeichnenden wandels unserer lebensumwelt, und der verstärkten wahrnehmung, dass unser dasein immer systemeingebundener und damit abhängiger von fremden einflüssen wird, zieht sich quer durch alle soziokulturellen, einkommens- und altersschichten das verlangen nach einer „selbstbestimmten“ lebensweise. 

der durch unreflektiert wiederholte typologien, falsch verstandenen funktionalismus und standardisierte reproduktionen ewiggleiche wohnraum im geschossbau ist immer weniger in der lage, fehlende angebote an physischen und sozialräumlichen hintergründen auszugleichen, die ermöglichen, menschen in transition zu unterstützen und ihnen zwischen autonomiestreben und der angst vor der pandemie einsamkeit eine in ihrem umfang selbstgewählte eingliederung in ein heterogenes umfeld zu ermöglichen. 

der soziale wohnbau hat sich von seinem ursächlichen anliegen, wohnungen für das existenzminimum zu schaffen, korrelierend mit der sozialen entwicklung seit anfang des 20. jahrhunderts, zu einem gehobenen mittelstandswohnen entwickelt. sicherheitsanliegen von normen und gesetzgebungen, optimierung der energetischen verluste, angestrebte ausbaustandards steigern kontinuierlich die errichtungskosten und damit die mietkosten von wohnraum, der für teile der gesellschaft nicht mehr leistbar sein wird.


Schlagworte: dicht, jakomini, soziale dichte, ungewohnt, ungewohnt dicht, wohnbau

herbert eichholzer

architektur förderungspreis 2017

der soziale wohnbau hat sich von seinen ursächlichen anliegen, wohnungen für das existenzminimum zu schaffen, korrelierend mit der sozialen entwicklung seit anfang des 20. jahrhunderts, zu einem gehobenen mittelstandswohnen entwickelt. sicherheitsanliegen von normen und gesetzgebungen, eine optimierung der energetischen verluste, angestrebte ausbaustandards steigern kontinuierlich die errichtungskosten und damit die mietkosten von wohnraum, der für teile der gesellschaft nicht mehr leistbar sein wird.

Chronik 2020

institut für wohnbau

obwohl es uns der neoliberalismus glauben machen will, wird ökonomie, die sogenannte wirtschaftlichkeit, nicht der einzige formgebende aspekt für eine zukunft sein. kulturelle, soziale, und zugleich architektonisch- oder stadt-räumliche fragen können nur adäquat beantwortet werden, wenn architekten, techniker, soziologen, kulturanthropologen, im sinne eines „sozial-generalplaners“ gemeinsam mit politik und wirtschaft die programmatik des wohnens neu verstehen und immer wieder weiter entwickeln. ausgehen sollte diese diskussion von den universitäten, die ein im wortsinn umfassendes, also universelles verständnis dieser fragestellung provozieren.