– ideenwettbewerb
„der hauser“ – tradition trifft urbanismus
der lendplatz hat sich in den letzten jahrzehnten enorm gewandelt und die gentrifizierung des bezirks lend ist überall erkenn- und spürbar. einst als grazer rotlichtmeile bekannt, präsentiert sich der platz heute als pulsierendes zentrum des westlichen murufers und ein schmelztigel für kultur und kulinarik. mitten in diesem treiben ist „der hauser“ am nördlichen ende der denkmalgeschützten markthalle zeitzeuge des wandels.
zusammengesetzt aus 3 immobilen marktständen ist er der legendäre, am längsten bestehende familienbetrieb am lendplatz und bietet den grazern und grazerinnen seit über 100 jahren ein zuhause, wie es nur noch wenige in der stadt gibt. das augenmerk liegt auf bestand und tradition, so gibt es seit beginn an das bier aus der flasche und wurstprodukte vom selben lieferanten wie schon zu beginn des 20. jahrhunderts. am 30.6. ging eine ära zu ende und die 3. generation der hausers hat den marktstand an einen neuen betreiber übergeben.
als treffpunkt für menschen aller art soll „der hauser“ weiterhin ein ort sein, an dem ein austausch einfach und niederschwellig stattfinden kann und eben als solches seine funktion als ein teil der caring communities von lend weiterführt. skater*innen sollen weiterhin verschnaufen können und sich pensionisten*innen eine stärkung gönnen.
dennoch bedarf es einiger modernisierung und ein besonderes augenmerk gilt es für die gestaltung des gastgartens zu legen. im zuge eines architekturwettbewerbs mit 1000€ preisgeld soll neben der neugestaltung der außenflächen (größter gastgarten am lendplatz mit ca 80m2) auch das innenleben der 3 marktstände neu gedacht werden.
anforderungen der inhaber*innen:
– komplette neugestaltung des gastgartens ohne die tradition den „hauser-flair“ zu verlieren
– integration von vegetation verstärkt bezogen auf beschattungselemete gerade in den sommenmonaten
– ökonomische ausnutzung der gastgartenfläche
– innengestaltung der drei marktstände – öffnung der standflächen nach außen, neugestaltung/integration des „nebenstands“
den ideen sollen hier keine grenzen gesetzt werden
das preisgeld wird in fom von gutscheinen des „hausers“ überreicht
temporär wohnen _ basic living
unsere analyse von wohnkonzepten des 20. und 21. jahrhunderts beschäftigt sich mit den nutzflächen von „wohnraum“, deren definition und bedeutung , sowie der verschiebung der grenzen zwischen privat, halböffentlich und öffentlich. diese werden in hinblick auf die frage: „wieviel privatheit braucht der mensch“ auf eine neu zu entwickelnde kombinatorik überprüft und neu interpretiert, in raumbildungen von alt oder neubau übersetzt.
sozialutopisten wie charles fourier oder robert owen versuchten in entwürfen, alternative wohn- und lebensformen zu entwickeln, in denen nicht die „kernfamilie“ oder der privathaushalt im vordergrund stehen, sondern auch andere formen des sozialen lebens gewohnt werden.
die versorgung der bevölkerung mit ausreichend leistbarem wohnraum zählt nach wie vor zu den wichtigsten wirtschafts- und auch gesellschaftspolitischen herausforderungen. nachdem gegenwärtig wohnraum knapp und dementsprechend teuer wird, fragen wir uns, welche funktionen muss eine „private“ wohnung erfüllen, welche bedürfnisse und anforderungen könnten in „halböffentliche oder öffentliche“ bereiche innerhalb des gebäudes oder in der näheren umgebung ausgelagert werden?
es wird dazu angeregt, sich mit zunächst utopischen, oder auch sehr realistischen modellen, mit dafür relevanten baulichen maßnahmen, und mit den angesprochenen soziologischen fragen auseinanderzusetzen, um unsere vorstellung von „wohnung“ oder der tätigkeit des so genannten „wohnens“, in dem ja positiv wie negativ der begriff des „ge – wohn – ten“ enthalten ist, zu erweitern und bisher undenkbares, oder unbedachtes, oder auch in die gegenwart hineingedachte historische modelle in unserem aktuellen kontext wieder oder neu zu formulieren.
dieses programm wird in folgenden etappen bearbeitet:
sozialräumliche analyse der ausgesuchten wohnmodelle auf ihre ge-wichtung der nutzflächen, teilflächenanalyse
berechnung und aufstellung der ergebnisse mithilfe einer vom i_w erstellten tabelle
entwicklung eines raumprogrammes als grundlage des entwurfes in raumbildungen von alt- oder neubau.
der besuch der lehrveranstaltung „angewandte soziologie des wohnens“ im zusammenhang mit diesem programm wird angeraten.
basic living
unsere analyse von wohnkonzepten des 20. und 21. jahrhunderts beschäftigt sich mit den nutzflächen von „wohnraum“, deren definition und bedeutung , sowie der verschiebung der grenzen zwischen privat, halböffentlich und öffentlich. diese werden in hinblick auf die frage: „wieviel privatheit braucht der mensch“ auf eine neu zu entwickelnde kombinatorik überprüft und neu interpretiert, in raumbildungen von alt oder neubau übersetzt.
sozialutopisten wie charles fourier oder robert owen versuchten in entwürfen, alternative wohn- und lebensformen zu entwickeln, in denen nicht die „kernfamilie“ oder der privathaushalt im vordergrund stehen, sondern auch andere formen des sozialen lebens gewohnt werden.
die versorgung der bevölkerung mit ausreichend leistbarem wohnraum zählt nach wie vor zu den wichtigsten wirtschafts- und auch gesellschaftspolitischen herausforderungen. nachdem gegenwärtig wohnraum knapp und dementsprechend teuer wird, fragen wir uns, welche funktionen muss eine „private“ wohnung erfüllen, welche bedürfnisse und anforderungen könnten in „halböffentliche oder öffentliche“ bereiche innerhalb des gebäudes oder in der näheren umgebung ausgelagert werden?
es wird dazu angeregt, sich mit zunächst utopischen, oder auch sehr realistischen modellen, mit dafür relevanten baulichen maßnahmen, und mit den angesprochenen soziologischen fragen auseinanderzusetzen, um unsere vorstellung von „wohnung“ oder der tätigkeit des so genannten „wohnens“, in dem ja positiv wie negativ der begriff des „ge – wohn – ten“ enthalten ist, zu erweitern und bisher undenkbares, oder unbedachtes, oder auch in die gegenwart hineingedachte historische modelle in unserem aktuellen kontext wieder oder neu zu formulieren.
dieses programm wird in folgenden etappen bearbeitet:
sozialräumliche analyse der ausgesuchten wohnmodelle auf ihre ge-wichtung der nutzflächen, teilflächenanalyse
berechnung und aufstellung der ergebnisse mithilfe einer vom i_w erstellten tabelle
entwicklung eines raumprogrammes als grundlage des entwurfes in raumbildungen von alt- oder neubau.
der besuch der lehrveranstaltung „angewandte soziologie des wohnens“ im zusammenhang mit diesem programm wird angeraten.
Das Seminar „Wohnbauprogramme” wird unterschiedliche Wohnaspekte der Binnengrundrisse analysieren, um die grundlegenden Fragen zu beantworten: „Wie viel Raum brauchen wir zum Leben? Können wir unsere Wohnfläche verkleinen und damit die Mietkosten reduzieren? Welche neue Wohnkonstellationen wurden in den letzten Jahren festgelegt? Wie hat sich unsere Lebensweise geändert? Auf welchen Kriterien und Funktionen sollen wir als Architekt*innen im Wohnbauprojekt aufpassen?“
Wir werden uns mit dem Thema der Differenzierung von privaten, gemeinschaftlichen und öffentlichen Räumen in historischen und aktuellen Wohnbauprojekten beschäftigen, sowie mit einer Flächenanalyse ausgewählter Referenzprojekte.
Die Analysemethoden, die wichtigsten Literatur-Texte zum Thema, sowie die zu untersuchenden Referenzprojekte werden im Seminar vorgestellt.
Literatur:
_ GAM.16: „gewohnt: un/common“, 2020.
_ i_w und WEGRAZ: Basic Living, cooperatives Wettbewerb xxxx
_ Vorlesung WOhnbau
_ Maria Alessandra Segantini: Contemporary Housing, Skira, 2008.
Nähe und Distanz
Territorialansprüche und Distanzzonen
Innerhalb diverser Bewegungen wie Commons, Co-Living oder Konvivialismus wird versucht, der Verunsicherung angesichts der immer teurer werdenden „Ware Wohnraum“ und den immer durchlässiger werdenden sozialen Netzwerken alternative Konzepte des gemeinschaftlichen Wohnens entgegenzusetzen.
Je enger die physischen Kontakte, desto loser allerdings die sozialen: Ein „Zuviel“ an räumlicher Dichte bewirkt, dass Menschen freiwillig in die Isolation gehen, sich zurückziehen, wenn sie sich „zu sehr“ beengt fühlen. Das durch hohe räumliche Dichte hervorgerufene Gefühl des „Crowding“ bewirkt klaustrophobische Effekte und physischen sowie psychischen Stress. Aber wo liegen die Grenzen und möglichen Zwischenräume zwischen der persönlichen Privatsphäre, dem Rückzugsort, den jeder braucht, dem Raum, den wir graduell zu teilen bereit sind und dem öffentlichen urbanen Raum?
Im Seminar der angewandten Methode der Soziologie klären wir zunächst die Basics: Was ist Soziologie überhaupt und wozu brauchen wir sie? Danach werden wir uns Teile ihrer Methodik zu eigen machen, und mittels Beobachtung, Befragung und Analyse versuchen,
der Frage nach Privatheit und gemeinschaftlichem Wohnen, Infrastrukturen und Nachbarschaften, Milieus und Zugänglichkeit näherzukommen. Es geht um Nähe und Distanz, Integration oder Inklusion, um Segregation, Gentrification, und immer wieder geht es um die Grenzen und die Schwellen zwischen diesen Bereichen.