„wer ständig reist, ist stets irgendwo anders – das gilt für einen selbst – und damit stets abwesend – das gilt für die anderen, die freunde; denn für sich selbst ist man zwar „irgendwo anders“ und damit auch irgendwo nicht, aber man ist auch ständig und immer irgendwo, nämlich bei sich selbst.“
cees nooteboom, nootebooms hotel, 2002
cees nooteboom beschreibt reisen als fortwährende interaktion mit anderen, bei der man gleichzeitig alleine ist. man reist alleine in einer welt, die von anderen gemanagt wird.es ist eine qualität der digitalen welt, gleichzeitig an mehreren orten anwesend sein zu können, ohne tatsächlich dort sein zu müssen, das paradoxon der permanenten virtuellen reise.
das ist jener aspekt, der bei e3 temporär wohnen_hotel thematisiert wird:
wolfgang purt, andreas lichtblau:
in graz, an dispersen orten unmittelbar in der stadt.
in einem auf das wesentliche reduzierten, im öffentlichen raum positionierten „mikro“ für alle, die sich kurzfristig vom beschleunigten alltag zurückziehen wollen.
marlis nograsek, andreas lichtblau:
in salzburg, an einem konkreten ort in der stadt.
in einem auf das wesentliche reduzierten, in urbanen strukturen positionierten „makro“, für alle, die sich längerfristig aus dem herkömmlichen arbeiten und wohnen zurückziehen wollen, in eine immer wieder neu interpretierte umgebung