wir entwickeln eine kulturhistorische betrachtung der räumlichkeit von wohnungen und wohngebäuden in der entstehung aus einzelnen gerätschaften, aus funktionalen elementen: herd, tisch, bett, kasten, bad, wc. diese elemente veränderten sich mit der zeit zu determinierten räumen. solche festschreibungen, die in unterschiedlichen soziologischen und geografischen kulturen jeweils anders verlaufen, bilden die grundlage für eine kritische, vergleichende betrachtung wesentlicher wohnbauten aus dem österreichischen und internationalen diskurs. in der diskussion aktueller bauwerke werden gestalt – und kostenrelevante normen und gesetze erwähnt und in beziehung gesetzt. dieser aspekt spannt auch den bogen zu den forschungsthemen des i_w.
Reader:
Vorlesungsfolien:
schau:spiel_stadt graz
„a tut, als ob er b wäre und c schaut zu – das ist theater. und in dieser form wird es theater immer geben. eigentlich gibt es also keine notwendigkeit für theater gebäude zu errichten.“ karla mäder
der ursprung des theaters (theatron: schaustätte) liegt in griechenland. die aufführungen fanden auf offener bühne im freien statt. im mittelalter wurde in der kirche oder auf dem kirchplatz gespielt. schauspielgruppen, die von stadt zu stadt reisten, zeigten ihre stücke auf öffentlichen plätzen. erst im barock entstanden die theater, wie wir sie heute kennen, mit vorhang und zuschauerraum.
wir machen uns auf die suche nach potentiellen spielorten im öffentlichen raum der stadt graz, adaptieren und bespielen diese – nach dem vorbild von studio magic (thomas kalcher u.a.) – um den grazern und dessen besuchern das ganze jahr über die möglichkeit zu bieten, a, b oder c zu sein.
foto: REDs studio magic 2018
temporär wohnen_theater
flexibilität, mobilität und arbeitsplatzunsicherheit prägen unsere gesellschaft immer stärker. daraus entwickelt sich in unserem verständnis von raumbildungen ein paradigmenwechsel in der definition von „wohnen“ und „wohnung“. dies erfordert ein überdenken der definitionen von „wohnung“ und der bekannten, zumeist eindimensional funktionalistisch konzipierten wohnungstypologien.
verpflichtende wahlfächer für diese lehrveranstaltung:
157.809 sozial-räumliche experimente
157.812 wohnen im soziologischen diskurs
temporär wohnen_theater
wo ist dabei die grenze zwischen dem privaten und dem öffentlichen raum zu setzen? diese frage stellen wir sowohl in der diskussion von binnengrundrissen innerhalb von gebäuden, als auch im öffentlichen raum, dessen verständnis und definition ebenfalls gerade einem wandel unterzogen ist? diese forschungsfragen sind der leitfaden unseres entwurfs. daraus abgeleitet wird die grenze dieser raumbildungen für privaten rückzug und öffentliches agieren zu diskutieren sein, auch die grenze(n) des theaters, der gebäude zur stadt, zum öffentlichen raum, im konkret architektonischen sinn ebenso wie wie metaphorisch im sinne der wirkmächtigkeit von architektur und theater für die gesellschaft.
temporär wohnen_theater
was kann wohnen und arbeiten am theater heißen und wie kann man im theater wohnräu- me schaffen, in aller mehrdeutigkeit dieser formulierung. wo ist dabei die grenze zwischen dem privaten und dem öffentlichen raum? diese forschungsfragen sind der leitfaden un- seres entwurfs.
temporär wohnen_theater
in bezug zum aktuellen semesterthema „temporär wohnen_theater“ widmen wir uns heuer der recherche von internationalen referenzbeispielen zu „arbeiten und wohnen“ im zusam- menhang mit dem theater und seiner umgebung. im sinne einer analyse von binnengrund- rissen und wohn/arbeitsumfeld, ebenso deren relation zu den außen/öffentlichen raumen.
diese lehrveranstaltung ist nur gemeinsam mit der lv 157.777 projektübung absolvierbar.
temporär wohnen_theater
eine grenze gehört nie nur zu einem objekt, sie ist keine linie, sondern konfiguriert sich zwischen jenen, die sie trennt: die außenwand eines hauses ist immer auch seitenwand des straßenraumes.
diese lehrveranstaltung ist nur gemeinsam mit der lv 157.777 projektübung absolvierbar.
die theater_WG
in einer 8m schmalen baulücke im univiertel schaffen wir individuelle wohnformen für die künstler_Innen des theaters:
schauspieler_Innen, performancekünstler_Innen, tänzer_Innen, sänger_Innen, musiker_Innen, choreograph_Innen, bühnenbildner_Innen, dramaturg_Innen, kostümbildner_Innen, autor_Innen… unterschiedlicher herkunft und altersstufe wohnen und arbeiten gemeinsam.
begegnungszonen wie gemeinschaftsküche, werkstätten, ateliers und proberäume stärken die gemeinschaft und wirken sich positiv auf arbeitsklima und privatleben aus.
öffentliche treffpunkte, wie zum beispiel ein „theatercafe“ mit bühne, bieten die möglichkeit der präsentation und geben dem univiertel wertvolle neue impulse.
vom recht in der stadt zu schlafen…
„inemuri“ ist eine jahrtausende alte japanische praxis in der öffentlichkeit zu schlafen. es Ist in japan gesellschaftlich akzeptiert, muß aber kompakt und diskret ausgeführt werden und darf den persönlichen raum anderer nicht verletzen.
sowohl bei uns als auch dort gibt es zwar öffentliche toiletten, aber keine öffentlich zugängigen orte, die für das schlafen – geschweige denn das wohnen – konzipiert sind. wir machen uns in der stadt graz auf die suche nach potentiellen orten und konzipieren einfache, temporär nutzbare schlafstätten nach dem vorbild der shabbyshabby apartments initiiert von den münchner kammerspielen, dem raumlaborberlin und der technischen universität münchen.